„Eine digitale Trainingsstätte des Geistes und der Geistesgegenwart“, so lautet der Untertitel der Publikation „Das Pädagogische Fitnesscenter“, die ich gemeinsam mit Elmar Lechner veröffentlicht habe. Unsere Arbeit wurde in den „Retrospektiven in Sachen Bildung“ veröffentlicht, die im Auftrag der Abteilung für Historische und Systematische Pädagogik bzw. nunmehr dem Arbeitsbereich Schulpädagogik und Historische Bildungsforschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der Österreichischen Gesellschaft für Historische Pädagogik und Schulgeschichte (ÖGHPS) erscheinen und von Gerald Grimm und Elmar Lechner herausgegeben werden.

Wir diskutieren schon seit längerer Zeit die augenscheinlichen Mängel in unserem Bildungssystem und deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft bzw. auf unsere Wirtschaft.

Das Pädagogische Fitnesscenter

Im Frühling 2014 wurde es dann immer konkreter und es wurde uns immer klarer, dass das, was unsere Gesellschaft nun braucht, ein Pädagogisches Fitnesscenter ist. Eine Trainingsstätte des Geistes und der Geistesgegenwart.

Die Grundidee war, das Pädagogische Fitnesscenter in das „Historische Klassenzimmer“ im Schulmuseum in Klagenfurt-Wölfnitz zu integrieren. Das „Historische Klassenzimmer“ ist auch das analoge Standbein des Projekts. Das zweite Standbein ist dann das virtuelle oder digitale Standbein, im Gefüge des Virtuellen Schulmuseums Klagenfurt. Hier soll in bester schulmusealer Tradition etwas wirklich Innovatives entstehen, was es so bisher so noch nicht gab. Auf Seite 12 steht in der Publikation: „Im Jahr 2000 waren wir die ersten, die mit einem Schulmuseum online gegangen sind. Das wurde damals viel beachtet und hat uns entsprechende Anerkennung gebracht. Im Jahr 2014 könnten wir die ersten sein, die ein Schulmuseum und eLearning zusammenführen und erstmals schulmuseale Inhalte als eLearning-Einheiten anbieten.“

Die Sektoren und Gegenstände des Pädagogischen Fitnesscenters sind: Rechtschreiben, „Rechtrechnen“, „Rechtlesen“ und „Rechtskunde“.

Im Pädagogischen Fitnesscenter geht es im Spannungsfeld von Globalisierung und Lebenslangem Lernen darum, bei den Teilnehmern ein bestimmtes Maß an Kompetenz zu fördern. Wir beziehen uns, mit wissenschaftlicher und praktischer Referenz auf Susanne Dengg, auf den „europäischen Referenzrahmen“, der acht Schlüsselkompetenzen definiert und beschreibt:

  • Muttersprachliche Kompetenz
  • Fremdsprachliche Kompetenz
  • Mathematische Kompetenz
  • Computerkompetenz
  • Lernkompetenz
  • Soziale Kompetenz und Bürgerkompetenz
  • Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz
  • Kulturbewusstsein und kulturelle Ausdrucksfähigkeit

Das Pädagogische Fitnesscenter fördert insbesondere die „Muttersprachliche Kompetenz“, die „Mathematische Kompetenz“, die „Computerkompetenz“ und die „Lernkompetenz“; ferner die „Soziale Kompetenz und Bürgerkompetenz“ sowie „Kulturbewusstsein und kulturelle Ausdrucksfähigkeit“.

Das Projekt ist fertig entwickelt, es entspricht den Anforderungen der SMART-Regel des Projektmanagements und nun geht es daran, die Ideen und das Projekt in der Praxis umzusetzen. Ich freue mich, wenn wir schon bald über die Umsetzung berichten können!

Literatur und Links

Dengg, S.: Aufbau von Computerkompetenz bei lernungewohnten Frauen, Diplomarbeit, Klagenfurt 2014.

Lechner, E.: Das Historische Klassenzimmer – Ort und Hort pädagogischer Erinnerung und Ermutigung, 2. Aufl. (Retrospektiven in Sachen Bildung, R. 9, Nr. 11), Klagenfurt 2013.

Lechner, E.: Das Schulmuseum als „Gallisches Dorf“ der Pädagogik (Retrospektiven in Sachen Bildung, R. 9, Nr. 12), Klagenfurt 2014.

Pirker, Ch: Ist Tüchtigkeit ein zeitgemäßes Erziehungsziel? In: Pädagogisch-Bildungsgeschichtliche Statements I (Retrospektiven in Sachen Bildung, R. 2, Studien, Nr. 81), hrsg. von E. Lechner, Klagenfurt 2013, S. 22-26.

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