Gastbeitrag Petra Jauch
Vorwort
Dieser Beitrag von Petra Jauch ist zuerst als Pressemitteilung zur Personal Austria, 4. und 5. November 2015, Messe Wien erschienen. Darin wurde die Keynote von Keynote-Speaker Christian Pirker „Effektives E-Learning als Teil des Integrierten Lernens in Organisationen“ mit dem aussagekräftigen Titel „Sterile Weiterbildungskonserven sind wie ein Grippevirus“ angekündigt. Christian Pirker wurde von Speakers Excellence eingeladen zum Thema eLearning zu sprechen.
Nachdem die Pressemitteilung von Petra Jauch so gut verfasst ist, wurde aus ihr nunmehr ein eigener Gastbeitrag im Blog.
Sterile Weiterbildungskonserven sind wie ein Grippevirus
E-Learning gilt in vielen Unternehmen als kostengünstige Alternative zu Präsenzseminaren. Doch auch effizientes Online-Lernen hat seinen Preis, gibt Mag. Christian Pirker zu bedenken. In der Praxis mangele es Webinaren und Co. allzu oft an „Herz, Hirn und Hand“. Von diesen weit verbreiteten Weiterbildungskonserven hätten Mitarbeiter jedoch sehr schnell genug. Wie es auch per Computer gelingt, Lernende einzubinden und zu begeistern, verrät der Experte im Keynote-Vortrag auf der Personal Austria 2015.
Der technische Fortschritt eröffnet neue Dimensionen in der Weiterbildung – doch den Pädagogen ersetzen kann der Bildschirm nicht: „In der Praxis beobachte ich häufig eine naive Technikgläubigkeit“, stellt Mag. Christian Pirker fest. Der E-Learning-Fachmann wird oft dazu eingeladen, die Systeme von Unternehmen oder Privatpersonen zu beurteilen. „Da sieht man dann, dass ein rein technisches System nicht das vermitteln kann, was ein integriertes System mit Pädagogik leistet. In meinen Ansätzen spielt die Pädagogik insofern immer eine große Rolle.“
Menschliche Bedürfnisse übergangen
Viele Systeme wirkten schlicht und lieblos: „Es ist aber nun mal so: Menschen haben Bedürfnisse. Sie wollen begrüßt werden – das gehört einfach dazu“, gibt der Experte zu bedenken. Fragen stellen und Feedback geben zu können seien weitere unverzichtbare Elemente im Lernprozess. Allzu oft würden jedoch sterile Weiterbildungskonserven produziert. „Deshalb sagen so viele Mitarbeiter: ‚Um Gottes Willen, schon wieder ein E-Learning!‘ Das ist wie bei einer Verkühlung oder Grippe: Man muss möglichst schnell durch und dann geht das Leben weiter.“ Auf diese Weise bleibe zudem kaum etwas hängen – ein sehr bedenklicher Vorgang, wenn es um wichtige Informationen gehe.
Von der Pflicht zur Kür: So springt der Funke über
Doch es geht auch anders, wie Christian Pirker aus eigener Praxis und Erfahrung weiß. Kernelement seines Erfolgskonzepts ist das Erfahrungsorientierte Lernen (EOL): „Mit diesem Begriff habe ich schon vor Jahren in meinen Präsenzseminaren gearbeitet und ihn dann auf das E-Learning übertragen.“ Durch den Einsatz von Tutoren oder Communities of Practice seien auch am Bildschirm Rückfragen und Diskussionen möglich. Auf diese Weise blieben die Lernenden motiviert und auch langfristig am Ball. „Das Problem ist ja, dass die Spannungskurve schnell nach unten geht oder gar nicht erst erzeugt wird.“ Je nach Format sei deshalb davon auszugehen, dass 90 Prozent der Teilnehmer nichts lernten oder vorzeitig ausstiegen.
Direktbezug zum Erfahrungshorizont und Berufsalltag
Für Erfahrungsorientiertes Lernen höchster Güte sorgt die Integration der Lerninhalte auf drei Ebenen: „Die erste Dimension ist die Verknüpfung mit der bestehenden Wissensstruktur der Lernenden. Dazu gestalten wir die Arbeitsaufträge so, dass die Teilnehmer keine allgemeinen Fallstudien, sondern nur Beispiele aus ihrer eigenen Erfahrungswelt bearbeiten“, erklärt der Experte. Da die praktische Umsetzung beim Lernen bereits mitgedacht werde, gelinge – Punkt zwei – auch der Transfer der neu erworbenen Kenntnisse in die Praxis relativ mühelos. Die Weiterbildung am Computer lasse sich zudem optimal in den beruflichen Alltag integrieren – Vorteil Nummer drei. Anfahrtswege und Reisekosten entfallen – ein großes Plus, vor allem für international aufgestellte Firmen.
Effektives E-Learning gibt es nicht umsonst
Dennoch seien die Kosten für digitale Lernformate nicht zu unterschätzen, warnt Mag. Pirker: „Für effektives E-Learning muss man schon richtig Geld in die Hand nehmen.“ Tutoren, ein zweiter Moderator zur Diskussionssteuerung bei Webinaren oder gute Drehbücher hätten ihren Preis. Mehr über Qualitätskriterien und Stolpersteine bei der Wissensvermittlung am Computer verrät der Unternehmensberater in seinem Keynote-Vortrag auf der Personal Austria am Donnerstag, 5. November, in der Messe Wien. Weitere Informationen zum umfangreichen Messeprogramm gibt es unter www.personal-austria.at.
+++Veranstaltungstipp+++
Keynote-Vortrag von Mag. Christian Pirker
„Effektives E-Learning als Teil des Integrierten Lernens in Organisationen“ Personal Austria,
Donnerstag, 05. November 2015, 15:30 bis 16:00 Uhr
Messe Wien, Halle C, Forum 2
Über Mag. Christian Pirker
Christian Pirker studierte Angewandte Betriebswirtschaft mit Berufs- und Betriebspädagogik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Seit 1998 ist er Geschäftsführender Gesellschafter der Christian Pirker KG. Seit nunmehr 20 Jahren ist er mit den Themen „Unternehmensentwicklung“, „Führung“ und „Lernen von Individuen und Organisationen“ befasst. Er hat zudem als Referent, Verfasser von wissenschaftlichen Publikationen und Lektor an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt einen Namen.
Über die Personal Austria
Österreichs größte Fachmesse für Human Resource Management dient seit ihrer Erstveranstaltung im Jahr 2002 als Gradmesser für innovative Produkte, Trends und Weiterentwicklungen im HR-Bereich. Die Ausstellung umfasst das gesamte HR-Portfolio – von Personalsoftware, Recruiting und Leadership über Betriebliches Gesundheitsmanagement bis zu E-Learning, Weiterbildung und Training. Ein Markenzeichen der Messe ist ihr umfangreiches Vortragsprogramm mit neuen interaktiven Formaten sowie Themenreihen zu den aktuellen Handlungsfeldern Corporate Health und E-Learning/Blended Learning. Geschäftsführer, Personalmanager und Mitarbeiter von Personalabteilungen verschaffen sich auf der Personal Austria einen Marktüberblick und nutzen die etablierte Plattform zur Vernetzung mit HR-Experten und Berufskollegen. www.personal-austria.at
Über spring Messe Management GmbH
spring Messe Management veranstaltet Fachmessen für Personalmanagement, Professional Learning, Corporate Health, Job and Career und den Public Sector. Langjährige Messe-Erfahrung, thematische Expertise und nachhaltige Kundenorientierung machen die Veranstaltungen von spring zu etablierten Branchenplattformen. spring-Fachmessen sind Seismographen für neue Produkte, Ideen und Managemententwicklungen. Das Tochterunternehmen der Deutschen Messe AG ist in fünf Ländern vertreten: Deutschland, Österreich, Ungarn, Türkei und Russland.
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