Ich habe mich bereits in den 1990er-Jahren mit dem Thema „Metalernen“ bzw. „Deutero-Learning“ beschäftigt. Das geschah damals noch in engem Zusammenhang mit dem „Organisationalen Lernen“ bzw. mit der „Lernenden Organisation“. In meiner Diplomarbeit „Organisationstransformation. Auf dem Weg zur lernenden Organisation“ habe ich mich in einem eigenen Unterabschnitt „Meta-Lernen (deutero-learning) mit dem „Lernen des Lernens“ beschäftigt.

„Deutero-Learning“ und Gregory Bateson

Der Begriff „Deutero-Learning“ geht auf Gregory Bateson (1942) zurück. So gesehen ist dann neben dem Proto-Lernen (Lernen I), eben ein Deutero-Lernen (Lernen II) zu unterscheiden. Bateson hat später einmal geschrieben, dass er mit dem Begriff „Deutero-Lernen“, also „lernen zu lernen“ nicht ganz glücklich ist und es besser gewesen wäre, das Wort „Trito-Lernen“ zu prägen, also „lernen, Signale empfangen zu lernen“. Dennoch hat sich gemeinhin der Begriff „Deutero-Lernen“ durchgesetzt und hilft uns heute in vielen Bereichen, das Lernen besser zu verstehen und besser zu organisieren. Deutero-Learning sehe ich als „Lernen 2. Ordnung“.

Metalernen, „Deutero-Learning“, eLearning und MOOC

Jedenfalls geht es im Metalernen bzw. „Deutero-Learning“ um die Verbesserung des „Proto-Learning“. Deutero-Learning ist jedoch nicht nur im Kontext von organisationalen Lernen und Lernenden Organisationen von Interesse und relevant. Es spielt in allen Lernsituationen eine Rolle und speziell im eLearning habe ich das immer wieder erlebt, dass das Deutero-Learning einerseits sehr wichtig war und andererseits auch bewusst wahrgenommen bzw. erkannt werden konnte. Zuletzt habe ich das im Zusammenhang mit MOOCs erlebt, speziell im #iMooX-Projekt in der Steiermark.

Da hat sich eine sehr interessante, engagierte und kompetente Runde gebildet, die sich in verschiedenen Formen und über verschiedene Medien austauscht.  Als Medien dienen eine Facebook-Gruppe, diverse Blogs und Webkonferenzen, wie zuletzt jene am 7. April. Selbstorganisation und Eigendynamik zeichnen diese Runde oder Gruppe aus.

Ausgewählte Beiträge aus anderen Blogs zum Thema MOOC sind u.a.:

#iMooX – eine Zwischenbilanz (Hedwig Seipel) *[Anmerkung am Ende des Beitrags]
#iMooX Unterschiede zwischen cMOOCs und xMOOCs (Kathrin Reckling-Freitag)
Unübersichtliche Foren? Foren zum Lernen? (Christian F. Freisleben-Teutscher)
Aufgabe 2: Konnektivismus erfahren #sooc13 (Tatjana Finger)

Auf dem Weg zum Meta-MOOC?

In unserer Runde kommt es mehr und mehr zum Metalernen bzw. zum Deutero-Learning. Einerseits über das #iMooX der Universität Graz und der TU Graz sowie andererseits ganz allgemein über MOOCs.  Zuletzt habe ich sogar daran gedacht, einmal einen Meta-MOOC abzuhalten, wo wir dann in Sachen MOOC einmal konsequent und systematisch auf die Meta-Ebene gehen.

Wie werden sehen was die nächsten Tage, Wochen und Monate noch bringen werden. Es zeigt sich jedenfalls, dass ein Metalernen bzw. ein Deutero-Learning eben auch im eLearning und speziell im Bereich der MOOCs (ob nun cMOOC oder xMOOC) hoch aktuell und mehr als notwendig ist.

Weitere Blogbeiträge zum Thema

Selbstorganisation und Eigendynamik im eLearning
Lerntheorien und eLearning
Interessantes iMooX-Projekt in Graz
Kundenfeedbacksystem, KVP, Zertifizierung und MOOC

Anmerkung zu Hedwig Seipel

Hedwig Seipel ist leider verstorben. Somit wurde Ihr Blog gelöscht. Aus diesem Grund gibt es auch keinen Link mehr zu Ihrem angeführten Blogbeitrag. Das Weiterbildungsportal managerseminare.de hat einen Nachruf auf Hedwig verfasst.