Die Frage „Was ist erfolgreiche Unternehmensführung?“ diskutieren wir in Zeiten von Krise und Unsicherheit häufiger als wir es vor 10 Jahren gemacht haben. Ich stelle mir als Unternehmensberater selbst immer wieder diese Frage und komme dabei im Grunde auf die gleichen Antworten wie vor 10 Jahren. Dabei beziehe ich mich oft und gerne auf Peter Drucker und seine Arbeiten. Allerdings ist das Thema in der Wirtschaftspraxis derzeit wesentlich aktueller, kritischer und sensibler geworden. Es wird auch anders bzw. mit anderen Schwerpunkten diskutiert. Vor 10 Jahren gingen wir primär der Frage nach, wie können wir unsere Chancen bestmöglich nützen? Wie bewältigen wir das Wachstum, die Expansion, den Eintritt in neue Märkte?

Heute bin ich als Unternehmensberater und Interessensvertreter immer öfter mit anderen Fragen konfrontiert, wo es um die Lebensfähigkeit von Unternehmen geht, aber auch um die Frage, wie Unternehmer mit steigenden Staatsschulden und somit steigenden Steuern, einer hilflosen Politik und einer zunehmend unternehmerfeindlichen Haltung in Politik und einigen Bereichen der öffentlichen Verwaltung umgehen sollen und können? Die Stimmung ist jedenfalls nicht gut und das Vertrauen in das politische System geht gegen Null.

Dazu kommen die andauernde Finanzkrise und das Unverständnis des Bankensystems für Unternehmensführung und Innovation. Die „schöpferische Zerstörung“ nach Joseph Schumpeter (Theorie der wirtschatflichen Entwicklung, 1911) ist ein wesentlicher Teil der wirtschaftlichen Entwicklung und eine besondere Eigenschaft echter Unternehmerinnen und Unternehmer. Allerdings ist in den Banksystemen dafür kein Platz (mehr) und somit sind wir immer öfter damit konfrontiert, dass es für echte Innovationen definitiv kein Geld gibt, weil das im EDV-System so nicht verarbeitet werden kann.  Dabei sollten die Maschinen für die Menschen da sein und nicht umgekehrt… Es hat den Anschein, dass implizites Wissen („tacit knowledge“) für Entscheidungen in Banken keine Rolle mehr spielt. Friedrich August von Hayek, Michael Polanyi oder Heinz von Foerster und ihre Arbeiten werden konsequent ignoriert.

Nun ist es in der Praxis noch relativ einfach sehr große Beträge am Venture-Capital Markt zu erhalten, bei kleineren Beträgen ist es wesentlich schwieriger und aufwendiger. Somit haben wir in diesem Bereich eine bedrohliche Finanzierungslücke, die nicht nur den einzelnen Unternehmen schadet, sondern auch der gesamten Volkswirtschaft. Ein nötiger und wünschenswerter Wirtschaftsaufschwung wird dadurch verhindert bzw. zumindest verzögert. Ob es, so wie Fredmund Malik meint, zu einer großen Transformation („Die Grosse Transformation21“) kommt, werden wir sehen. Derzeit wird es den Unternehmen leider zu schwer gemacht, innovative Ideen umzusetzen. Die Unternehmensentwicklung wird definitiv behindert!

Erfolgreiche Unternehmensführung in der Praxis

In der Praxis wird die Frage, was ist erfolgreiche Unternehmensführung, zumindest mit „Best-Practice“ Beispielen beantwortet. In aller Bescheidenheit und mit etwas Stolz dürfen wir uns freuen, dass wir am Dienstag, 25. Februar vom Präsidenten der Wirtschaftskammer Kärnten, Franz Pacher, im „Großen Saal“ der WIFI Kärnten, eine Auszeichnung für 15 Jahre erfolgreiche Unternehmensführung erhalten. An dieser Stelle möchte ich allen danken, die zu diesen 15 Jahren erfolgreicher Unternehmensführung beigetragen haben.

Für mich persönlich ist es zugleich ein Ansporn, dass wir so weiter machen wie bisher und noch intensiver versuchen, unseren Beitrag für erfolgreiche Unternehmensführung in Kärnten, Österreich, Europa und der ganzen Welt zu leisten und noch lauter dafür kämpfen, dass echte Innovationen nicht von hilfloser Politik oder maroden Banken verhindert werden. Es ist eben „Non-finito„…

Links

Fredmund Malik „Die Grosse Transformation21“

Blogbeitrag „Peter Drucker and The Effective Executive“

Blogbeitrag „Unternehmensberatung in Klagenfurt, Kärnten“

Blogbeitrag „Schumpeter, schöpferische Zerstörung und die BBC“

Blogbeitrag „Hayek, Wissensteilung und Wissensmanagement“