Deflation: Malik Lagebeurteilung 2013
Deflation? Diese Frage hat sich mir in der letzten Woche gestellt, nachdem ich den aktuellen „Malik Letter 01/13“ gelesen habe. Prof. Fredmund Malik zeichnet darin in seiner „Lagebeurteilung 2013“ ein eher düsteres Bild, mit einem Deflations- und Depressionsszenario. Einen möglichen Ausweg sieht er in der „Großen Transformation21“, die er bisher in zahlreichen Publikationen, Vorträgen und Interviews dargestellt hat.
Große Transformation
In der „Großen Transformation21“ sieht Malik den einzigen aber wohl auch logischen Ausweg aus der Krise. Erfreulicher Weise spricht er bereits von den „Geburtswehen der Neuen Welt“ und dass die „Große Transformation21“ in „die Phase ihrer größten Dynamik“ kommt. Das würde ja einen echten Ausweg aus der Krise bedeuten.
Viele der Anzeichen die Malik in seiner Lagebeurteilung beschreibt sind nachvollziehbar, jedoch bleibt dennoch die Hoffnung, dass es nicht so schlimm kommt, wie das Szenario gezeichnet wird. Aus meiner Sicht ist es ganz entscheidend, dass Unternehmer und Manager, aber auch die Konsumenten die Ruhe bewahren und darauf vertrauen was gut ist. Ich sehe viele Unternehmen, mit einer erstklassigen Marktstellung, hervorragenden Mitarbeiten, vollen Auftragsbüchern und einer vorbildlichen Unternehmensentwicklung. Das hatten wir auch 2008 und dann hat die Massenpsychologie auch jene in die Krise gestürzt, die eigentlich keinen Grund dazu hatten. Davor möchte ich uns alle bewahren und somit gilt weiterhin der Grundsatz „Jammern verboten!“
Unternehmensberatung
Wenn ich unsere Unternehmensberatung ansehe, dann haben wir ebenso einen sehr guten Auftragsstand, relativ viele Neukunden und neue Projekte. Insbesondere in den Bereichen Unternehmensentwicklung, eLearning und eBusiness bzw. eCommerce ist die Nachfrage sehr hoch.
Ich werte die gute Auftragslage und den bestehenden Optimismus so, dass sich hier die Stärke der österreichischen Unternehmen widerspiegelt. Weiter werden spezielle Kompetenzen und Interessen angesprochen, die wir als Unternehmensberatung und Managementausbildungsunternehmen anbieten bzw. entwickeln können. Die Nachfrage kommt aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, aber auch – und das freut mich ganz besonders – aus Kärnten.
Immer mehr Unternehmer und Manager wollen sich neu ausrichten bzw. versuchen Innovationen voranzutreiben und das könnte somit ein kleines Zeichen für die „Große Transformation21“ sein. Im „Malik Letter-Forum“ diskutieren wir verschiedene Themen und eben auch die aktuelle Ausgabe. Ein verehrter Kollege in der Community und mein bevorzugter Diskussionspartner meinte, dass er nicht so optimistisch sei, was die „große Transformation21“ angehe. Das liege in der „Natur des Menschen“ und der Tatsache, dass wir „Nichts aus der Geschichte lernen“. Ich hoffe, dass wir ihm das Gegenteil beweisen werden!
Malik Letter
Allen meinen Lesern kann ich den „Malik Letter“ ebenso empfehlen, wie andere Publikationen von Prof. Fredmund Malik.
Seit 1993 bringt Prof. Malik in seinem Malik Letter (ehemals „m.o.m.®-Letter“) das Aktuellste zur Wirtschaftslage und Kernthemen des Managements auf den Punkt – kritisch gegen Management-Moden und für die richtigen Lösungen. Jeden Monat das entscheidende Wissen für Durchblick und Funktionieren in der Komplexitätsgesellschaft.
Lieber Herr Pirker,
nur eine kleine Anmerkung, was heute in den Auftrags-Büchern steht, sagt sehr wenig über die Zukunft aus. Und trotzdem wollen wir dem Blick in den Rückspiegel so gerne glauben…
Auch ich hoffe, dass wir die Krise ohne Krieg oder ähnliches z.B. kalter Krieg überstehen werden. Ich bin aber hier nicht so optimistisch. Dass eine Deflation bevorsteht – ja hier stimme ich Herrn Prof. Malik zu.
Mit freundlichen Grüssen
Erwin Lander
Lieber Herr Lander,
herzlichen Dank für Ihre interessante Antwort. Nur der Blick in den Rückspiegel wäre sicher zu wenig. Eine erfreuliche Gegenwart lässt zumindest noch hoffen…
Krieg wäre natürlich die schlimmste Option. Da haben Sie recht. Wenn man da rund um Europa schaut, herrscht ja fast überall Krieg oder kriegsähnliche Zustände. Da können wir nur das Beste hoffen.
Wie lange schätzen Sie wird diese Phase der Deflation dauern?
Mit freundlichen Grüßen
Christian Pirker
Lieber Herr Pirker,
wie lange so etwas dauert – lässt sich schwer abschätzen. Am Beispiel Japan 10 Jahre – wobei Japan seine Krise noch nicht überwunden hat.
Krisen sind in ihrer Natur häufig komplex betr. Ursachen und Lösungen, deshalb dauert es oft sehr lange bis sie überwunden sind.
Mit freundlichem Gruss
Erwin Lander
Lieber Herr Lander,
Danke für die rasche Antwort. Ich fürchte auch, dass sowas nicht in ein paar Monaten erledigt sein wird.
Mit freundlichem Gruß
Christian Pirker
Hallo Herr Pirker,
ich habe herausgefunden warum die Diskussion im MOM-Forum eingeschlafen ist.
Es gibt einen neuen aktiven Blog von Prof. Malik:
https://blog.malik-management.com/
Der Inhalt ist für mich aber eher erschreckend, da nur gegenseitige Bestätigungen zum Besten gegeben werden. Schauen Sie selbst.
Mit freundlichem Gruss
Erwin Lander
Hallo Herr Lander,
Danke für Ihren Beitrag. Ich kenne den Blog von Prof. Malik. Es freut mich, dass er viele Fans hat. Manchmal muss man halt auch eine Gradwanderung zwischen Qualität und Quantität in der Diskussion zu einem Blog gehen. Mich freut es, dass Sie hier echte Qualität bieten. Danke!
Ich halte es so, dass ich Kommentare grundsätzlich freischalten muss. Es soll eben kein Spam sein und auch keine Werbung oder ähnliches.
Mit freundlichem Gruß aus Klagenfurt
Christian Pirker