Der demografische Wandel ist kein kurzzeitiges Phänomen, sondern eine langfristige Umstellung, mit der viele Veränderungen einhergehen. Durch die sinkenden Geburtszahlen und die steigende Lebenserwartung, werden dem Arbeitsmarkt in Zukunft, trotz Zuwanderung, in Relation mehr ältere Menschen zur Verfügung stehen. Diese benötigen andere Bedingungen, um länger im Beruf verweilen zu können.
Wann beginnt der demografische Wandel?
Der demografische Wandel hat bereits vor Jahren begonnen. Es ist allerdings ein schleichender Prozess, dessen Auswirkungen erst später erkennbar sind. Bereits 2007 sank die Zahl der Auszubildenden und seit 2008 sinkt das Angebot an Arbeitskräften rapid.
Kein Betrieb kann es sich mehr leisten, die Altersgruppe ab 45 zu ignorieren. Mit dem Gedanken, ältere Menschen seien weniger leistungsfähig und sollen die Plätze für Jüngere freimachen, erreicht man heutzutage nicht mehr viel. Der Vorruhestand führt zu einer Verschwendung von Erwerbspotenzial und Erfahrungswissen.
Eingliederung der älteren Menschen
Bevor die Menschen länger arbeiten und sich das Pensionsalter weiter nach hinten verlagert, müssen dafür entsprechende Bedingungen geschaffen werden. Ältere Menschen haben andere Bedürfnisse, als junge Menschen.
Altersstabile Arbeitsplätze
Es werden bereits Modelle erprobt, in denen Menschen, die Nachtdienste abhalten müssen, ihren Dienst sozusagen „vorarbeiten“ können. Als junger Mensch beginnt man mit ausschließlich Nachtarbeit, um dann im höheren Alter ausschließlich Frühdienst abhalten zu können.
Arbeit in altersgemischten Teams
Das gemeinsame Arbeiten ist ein wichtiges Potential für erfolgreiches Schaffen. Indem alle Altersgruppen im Betrieb gleichermaßen integriert werden, können jüngere und ältere Menschen gleichermaßen die notwendigen Qualifikationen einbringen.
Wissen- und Erfahrungstransfer
Der Austausch zwischen jüngeren und älteren Mitarbeitern ist entscheidend. Ältere Mitarbeiter verfügen über ein großes Repertoire an Fachwissen und Lebenserfahrung. Jüngere Mitarbeiter sind mit der modernen Technik aufgewachsen und auf die Veränderungen am Arbeitsmarkt vorbereitet.
Weiterbildung
Alle Menschen müssen lernen, jedoch nicht mehr bis zu einem bestimmten Alter, sondern ihr Leben lang. Der Trend heißt Lebenslanges Lernen. Ältere Menschen müssen sich weiterbilden, um mit den neuen Gegebenheiten umgehen zu können.
Die Arbeitsplätze sind für Menschen ab 45 nicht mehr optimal eingerichtet. Da davon ausgegangen wurde, dass man ab diesem Alter nichts mehr Neues dazulernen muss. Aufgrund dieser Tatsache, sind die Menschen ab 45 lernentwöhnt. Werden diese Menschen gezielt weitergebildet und sind somit an das Lernen gewöhnt, ist es möglich, produktive Arbeitsplätze für jüngere und ältere Menschen zu schaffen.
Ausbau des Gesundheitssystems
Es müssen innovative Lösungen geboten werden, die das produktive Arbeiten von 65 jährigen Menschen möglich macht.
Checkliste für Unternehmen
Sofortige Maßnahmen
- Die betriebliche Altersstruktur identifizieren.
- Vorurteile über die Leistungsfähigkeit älterer Menschen abbauen.
Mittelfristige Maßnahmen
- Altersgemischte Teams einführen.
- Älteren Menschen eine Entwicklungsperspektive geben.
- Flexible Übergänge in die Nacherwerbsphase gewähren.
Langfristige Maßnahmen
- Kontinuierliche Weiterbildung für alle Altersgruppen.
- Für Belastungswechsel bei den Tätigkeiten sorgen.
- Ausgewogene Altersstrukturen herstellen.
Über die Autorin:
Michaela Mikl B.A., studiert „Erwachsenen- und Berufsbildung“ im Masterstudium an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt. Im Rahmen ihres Praktikums bei Christian Pirker bearbeitete sie das Thema Entwicklung und Konzeption von Seminaren.
Michaela Mikl hat in ihrem Gastbeitrag „Neue Anforderungen an ältere Mitarbeiter“ ein echtes Zukunftsthema angesprochen und dabei auch auf Aspekte verwiesen, die heute von vielen noch nicht so klar gesehen werden. Dennoch müssen wir uns auf diese zentralen Fragen frühstmöglich einstellen.