Einige Gedanken zum Organisationalen Lernen: In den 1990er Jahren habe ich mich viel mit organisationalem Lernen beschäftigt. Organisationales Lernen war damals in aller Munde und Peter Senge (MIT) hat mit seinem Bestseller „The Fifth Discipline“ sehr zur Popularisierung des Themas beigetragen.

Organisationales Lernen an der Universität Klagenfurt

Als junge Studenten saßen wir an der Universität Klagenfurt in den Lehrveranstaltungen von Prof. Heijo Rieckmann, der uns erklärte, dass die Welt in der wir leben immer komplexer und dynamischer wird und wir zur Bewältigung der steigenden „Dynaxity“ (Mischung aus Dynamik und Komplexität) letztlich organisationales Lernen und Lernende Organisationen benötigen würden. Noch konnten wir Studenten die „Dynaxity“ nicht wirklich sehen, aber mit der praktischen Erfahrung der folgenden Jahre wurde das dann immer klarer.

Mein Lieblingsbild aus der Zeit war das Hamsterrad, das ich noch heute gerne in meinen Seminaren und Beratungen als Anschauungsbild verwende. Manchmal frage ich mich immer noch, warum es Menschen so schwer fällt, aus dem Hamsterrad zu steigen?

Organisationales Lernen und Arie de Geus

Eines der großen Zitate dieser Zeit stammt von Arie de Geus: “The ability to learn faster than your competitors may be the only sustainable competitive advantage.” Gut 20 Jahre später ist es wohl noch immer so, dass das organisationale Lernen einen echten und nachhaltigen Wettbewerbsvorteil darstellt. Zudem hat sich der Wettbewerb in den letzten 20 Jahren noch einmal extrem verschärft. Immer mehr wird klar, dass die „Dynaxity“ heute teilweise dort ist, wo sie Prof. Rieckmann eigentlich nicht haben wollte und wir uns immer mehr in der „Zone 4“ bewegen, die wir auch mit organisationalen Lernen nicht mehr beherrschen und meistern können. Aber das ist ein anderes Thema.

Organisationales Lernen und eLearning

Mein Bewusstsein für das Thema Organisationales Lernen wurde in den letzten Jahren neu geweckt. Ich habe viel in den Bereichen eLearning und Community Management gearbeitet und da wurde mir immer klarer, dass es darum geht, dass was wir im Bereich eLearning machen mehr und mehr systematisch in das organisationale Lernen zu integrieren. Mit der Integration des Erfahrungsorientierten Lernens (EOL) in das eLearning und mit der schrittweisen Entwicklung unseres Ansatzes des Integrierten Lernens (IL3=ELF10) haben wir teilweise unbewusst organisationale Lernprozesse (meist über Teamlernen) in verschiedenen Organisationen auf der ganzen Welt in Gang gesetzt.

Zuerst habe ich mich noch über das Feedback gefreut, über die hohe Effektivität, unsere Erfolge und die damit verbundene Anerkennung. Bis es dann auf einmal wie ein Blitz aus heiterem Himmel gekommen ist, dass wir alles das, was wir hier im eLearning machen, eben auch im Bereich des organisationalen Lernens anwenden und einsetzen können. Damit haben wir dem organisationalen Lernen einige praktische Innovationen gegeben, von denen unsere Kunden mehr und mehr begeistert sind.

Organisationales Lernen und die Erfolgsformel für effektives Lernen

Wieder einmal schließt sich der Kreis und ich denke, dass die Integration von eLearning und Organisationalen Lernen über unsere Erfolgsformel des Integrierten Lernens (IL3=ELF10) allen Bereichen gänzlich neue Perspektiven eröffnet. So etwa in dem Fall, wo wir eingeladen wurden, einen Onlinekurs „Organisationales Lernen“ zu entwickeln und bereits nach der Fertigstellung des Drehbuchs für diesen Onlinekurs klar war, dass diese Organisation unbedingt zur Lernenden Organisation werden muss.

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